Seit jeher gilt die Arbeit im Bereich der Landwirtschaft als mühsam, schweißtreibend und zeitaufwändig. Etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren es die Menschen mehr und mehr leid, Äste, Zweige und Co. in mühsamer Kleinarbeit zu zerkleinern, um das Endprodukt, den Holzschnitt anschließend als Mulch oder auch als Wegbelag für Gärten, Innenhöfe und so weiter zu nutzen.
Überhaupt hatte die Industrialisierung gerade erst begonnen, sodass man sich auch in dieser Branche endlich Fortschritte bzw. Arbeitserleichterungen erhoffte. Der Unternehmer Segler, ein Landmaschinenhersteller gilt heute als Pionier in der Herstellung von Häckslern. Nachdem aber der erste „Prototyp“ fertiggestellt war, dauerte es noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, bis Segler endlich mit seiner Innovation in Serie gehen konnte. Seitdem findet der Häcksler sowohl in der Landwirtschaft, als auch in der Industrie sowie im privaten Bereich rege Verwendung.
Im Laufe der Zeit etablierten sich zwei wesentliche Häckslervarianten: Der Walzenhäcksler und der Messerhäcksler. Ersterer ist mit einem Walzenwerk und einer Druckplatte ausgestattet und zerquetscht das Häckselgut, während der Messerhäcksler im Inneren mit scharfen Klingen arbeitet, die in der Lage sind, sowohl kleine Zweige, als auch größere Äste zu zerkleinern.
Welche Wattzahl für welche Geäst-Durchmesser?
Sicherlich hält der gut sortierte Fachhandel heute Häcksler bereit, deren Leistungs- und Funktionsportfolio optimal auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Verbraucher zugeschnitten sind. Zu beachten ist, dass die „kleineren“ Exemplare, die Häcksler mit Elektromotor in erster Linie für den hobbymäßigen Gebrauch gedacht sind. Ihr Leistungsvermögen wird mit circa zwei Kilowatt beziffert, was bedeutet, dass sich damit höchstens Geäst mit etwa drei bis vier Zentimetern Durchmesser bearbeiten lässt.
Wer hingegen häufiger einen Häcksler benötigt, der ist mit einem Leistungsvolumen von rund 2,5 bis 3 Kilowatt gut beraten. Normales Geäst mit einem Durchmesser von 4 bis 5 Zentimeter ist für diese Geräte in der Regel kein Problem.
Sofern Sie vor Ort über einen passenden Stromanschluss verfügen und tatsächlich Äste mit einem Durchmesser von acht bis 10 Zentimeter Durchmesser schreddern wollen, bietet sich die Anschaffung eines solchen Modells durchaus an. Nicht zuletzt gibt es auch Benzin betriebene Häcksler zu kaufen, die mit ihrem 5 oder 6 kW Motor durchaus in der Lage sind, Äste mit ähnlicher Dicke zu zerkleinern.
Tipp: Besonders leistungsstark und somit in erster Linie für den häufigen Einsatz bzw. für die Zerkleinerung „härterer Brocken“ konzeptioniert ist der Häcksler mit Benzin- bzw. Verbrennungsmotor. Dieser ist besonders im Profi-Bereich gerne gesehen, wobei diesbezüglich in erster Linie von der Landwirtschaft oder von der Baubranche die Rede ist.
Zu groß für den heimischen Garten
Interessanterweise nehmen im Profi-Bereich auch fahrbare Häcksler, welche in Traktoren integriert sind oder mit selbigen gekoppelt werden können, einen sehr wichtigen Stellenwert ein. Es handelt sich dabei um regelrechte Ungetüme, die sich durch ein höchst beeindruckendes Leistungspotenzial auszeichnen.
Ein innovatives Highlight für den enthusiastischen Landwirt sind mittlerweile auch die sogenannten Buschhacker. Diese sind ebenfalls höchst leistungsstarke Häcksler, die in der Lage sind obendrein riesige Mengen Holz – selbst mit stärkerem Durchmesser – zu schreddern. Ihr Walzenwerk erweist sich als ganz besonders kraftvoll und stark.
Messerhäcksler oder Walzenhäcksler
Wissenswert ist, dass gerade bei Messerhäckslern eine besondere Vorsicht geboten ist. Denn aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit neigen sie ab und an zu Verstopfungen, sodass es – je nach Geräteart – erforderlich ist, manuell nachzuhelfen bzw. das Schnittgut mit der Hand wieder herauszuholen.
Sicherlich haben sich die Sicherheitsfeatures bei diesen Häckslern in den letzten Jahren erheblich verbessert. Allerdings ist die Verletzungsgefahr bei einer ungenauen oder unsachgemäßen Arbeitsweise nach wie vor gegeben.
Grundsätzlich lässt sich für jeden Anspruch, für jeden Bedarf und für jeden Geldbeutel der passende Häcksler finden. So sind günstige Geräte, die meist mit einem Elektromotor ausgestattet sind, nicht selten – je nach Anbieter – schon für unter 100 Euro zu haben. Leistungsstärkere Häcksler mit inkludiertem Verbrennungsmotor schlagen hingegen meist mit 250 bis 500 Euro zu Buche.
Soll es dagegen eine Nummer größer sein, zum Beispiel eine Profi-Maschine für die Landwirtschaft, dann muss man ein „wenig“ tiefer in die Tasche greifen. Denn derartige Anlagen können 20.000 bis 50.000 Euro kosten. Der Kreativität der Hersteller sind dabei so gut wie keine Grenzen gesetzt.