Eigenhändig Holz zu hacken ist eine anstrengende und störende Arbeit. Mit einem Holzspalter ist das sehr viel unkomplizierter, sodass Sie innerhalb von wenigen Minuten frisch gespaltetes Holz besitzen. Jedoch gibt es ein kleines Problem, wenn Sie einen Holzspalter kaufen wollen: der Preis.
Neue Modelle sind sehr teuer, sodass Sie schon viel Bedarf an Holz haben sollten, damit sich die Ausgaben lohnen. Es gibt aber einen anderen Weg, denn Sie können einen Holzspalter gebraucht kaufen. Vorteilhaft ist, dass Sie viel Geld sparen und dennoch die praktischen Funktionen erhalten. Doch gerade bei einem gebrauchten Holzspalter müssen Sie auf einiges achten.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Unfallverhütungsmaßnahmen und hoher Arbeitsschutz
- Zweihandbetrieb darf nicht eingeschränkt sein
- Ein Budget festlegen
- Hohe Spaltkraft
- Angenehme Geschwindigkeit
- Dichter Hydraulikzylinder und Schläuche
- Dichter Öltank
- Hochwertiges Öl mit Filter und ohne Wasser
- Guter allgemeiner Eindruck
- Robuste Konstruktion
- Kein Rost, gerissene Schweißnähte oder verbogene Rahmenteile
- Vorhandene Garantie
Das Budget stets im Blick
Im besten Fall legen Sie vorher ein Budget fest und überschreiten Sie es nicht. Bedenken Sie dabei, dass gebrauchte Holzspalter zwar günstiger sind, aber dennoch eine große Ausgabe. Beim Kauf sollten Sie immer auf die Einzelteile achten, denn schnell kann es passieren, dass Sie einige neue Teile benötigen, wie beispielsweise Hydraulikpumpen, Motoren oder Hydraulikzylinder. Diese Kosten können leicht Ihr Budget sprengen, wobei das Gerät an sich doch eher günstig war. Aus diesem Grund ist ein festes Budget eine große Hilfe.
Die Unfallverhütung und der Arbeitsschutz
Bevor jedes Kleinteil des Holzspalters überprüft wird, sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass alle Unfallverhütungsvorschriften eingehalten werden. Das Wichtigste dabei ist die vorgeschriebene Zweihandbedienung. Sollten Sie offensichtliche Defizite bei der Funktionalität oder sogar Fehler bei der Zweihandbedienung feststellen, fällt das Gerät sofort weg. Im besten Fall können Sie den Holzspalter vor dem Kauf ausprobieren und testen.
Sollte es sich um einen hydraulischen Holzspalter handeln, müssen Sie besonderen Wert auf die Wärmeentwicklung beim Hydrauliköl legen. Sollte der Öltank bereits nach einem Einsatz von zehn Minuten handwarm geworden sein, lässt das auf einen Fehler schließen. Ein weiteres Ausschlusskriterium.
Eine ordentliche Kraft
Es hätte keinen Sinn, wenn Sie einen Holzspalter kaufen, welcher sich nur langsam vor- und zurückbewegt. Selbst als Anfänger könnten Sie das Holz schneller mit einer Axt und etwas Muskelkraft spalten, als es das Gerät tut.
Aus diesem Grund müssen eine ausreichende Spaltkraft und eine angenehme Schnelligkeit vorliegen. Im besten Fall nehmen Sie einige dicke und verwachsene Eichenstücke und Astgabeln mit. Bei solchen Holzstücken haben die meisten Holzspalter Probleme.
Das ideale Gerät kann aber auch hier schnell und ohne Probleme arbeiten. Gerade dem Holzspaltzylinder sollten Sie Aufmerksamkeit schenken, denn dieser ist meist der Grund für eine geringe Schnelligkeit. Insofern darf sich nicht der ganze Rahmen bewegen, sondern nur die wichtigsten Teile.
Ist alles dicht?
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Kauf eines gebrauchten Holzspalters ist die Dichtigkeitsprüfung. Gerade bereits ältere Geräte, welche lange in einer Garage oder einem Gartenhüttchen standen, machen bei diesem Punkt Probleme. Nehmen Sie den Hydraulikzylinder und dessen Schläuche genau unter die Lupe. Alles muss vollkommen dicht sein. Fahren Sie, natürlich beim ausgeschalteten Gerät, mit den Fingern entlang des Zylinders und der Schläuche. An Ihren Fingern dürfen jetzt keine Ölspuren zu sehen sein.
Auch den Öltank muss auf seine Dichtigkeit überprüft werden. Überprüfen Sie diesen genau, denn gerne bilden sich kleine Tröpfen von Öl im unteren Bereich. Um eine angemessene Überprüfung durchzuführen, nehmen Sie am besten eine Taschenlampe mit. Doch dem Öltank müssen Sie noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Es sollte sauberes Hydrauliköl vorhanden sein, welches nicht mit Wasser in Berührung kam. Öffnen Sie auch den Tankdeckel. Sehen Sie eine schwarze Brühe, kann das an einem fehlenden oder defekten Ölfilter liegen.
Der allgemeine Eindruck
Ein Holzspalter muss bereits vor einer genauen Prüfung einen guten Eindruck machen. Schauen Sie sich den Rahmen, die Konstruktion sowie die Materialien penibel an. Die Rahmenteile dürfen nicht verbogen sein. Auch Schweißnähte dürfen nicht gerissen sein. Finden Sie so etwas, ist das ein Indiz dafür, dass der Rahmen den Druck des Holzspalters nicht standhält. Testen Sie das am besten mit einem dicken Stück Eichenholz. Sollte sich der Rahmen oder die Konstruktion beim Spalten verwinden, ist das ein Anzeichen für eine schlechte Qualität. Auch Roststellen sollen nicht vorhanden sein, denn somit kann der Holzspalter schon nach einigen Einsätzen brüchig werden.
Der abschließende Punkt – Die Garantie und Gewährleistung
Vor dem Kauf sollten Sie ein ernstes Gespräch mit dem Verkäufer führen. Klären Sie, ob bei dem gebrauchten Holzspalter noch ein Rückgaberecht oder sonstige Gewährleistungsansprüche bestehen. Sollten Sie sich für den gewerblichen Kauf von einem gebrauchten Gerät entscheiden, ist eine Garantie meist Standard. Auch bei noch recht „jungen“ Geräten, die nur wenige Male im Einsatz waren, kann der Verkäufer die passende Garantie mitliefern. Sollte keine Garantie oder Gewährleistung mehr vorliegen, müssen Sie beim Kauf vorsichtig sein. Wählen Sie dann nur ein Modell, welches einen guten Gesamteindruck macht. Das allgemeine Bild, die Kleinteile sowie die Funktionen müssen mit Ihren Vorstellungen übereinstimmen. In einem solchen Fall ist eine Garantie meist nicht notwendig.
Eine kleine Zusammenfassung
In erster Linie muss ein Holzspalter selbstverständlich den eigenen Vorstellungen entsprechen. Doch gerade gebrauchte Geräte können verschiedene Defekte und Probleme aufweisen. Lassen Sie sich deshalb nicht von einem geringen Preis oder einer blumigen Beschreibung einwickeln, sondern überprüfen Sie vor Ort die Einzelteile auf deren Qualität. Besonders der allgemeine Eindruck ist wichtig, denn schnell stellen Sie einige Mängel und Fehler fest. Doch schauen Sie sich auch die Einzelteile genauer an. Gerade die Hydraulikpumpe, deren Schläuche sowie der Hydraulikzylinder und der Öltank sind wichtig. Nur, wenn alles mit Ihren Vorstellungen übereinstimmt, können Sie sich für den Holzspalter entscheiden.